ETF: thesaurierend oder ausschüttend?

ETF: thesaurierend oder ausschüttend?

Du hast dich dafür entschieden ein ETF-Depot aufzubauen. Das ist natürlich eine gute Entscheidung. Doch bevor die ersten ETF-Anteile gekauft werden, sollte man sich zu etwas grundsätzlichem Gedanken machen. Es geht um die Ausschüttungsart des ETFs. Hier gibt es zwei Arten, die Thesaurierenden und die Ausschüttenden. Du kannst dich dann für eine Art entscheiden oder auch mischen. Sie unterscheiden sich lediglich in der Ertragsverwendung.

Ausschüttender ETF
Hier wird der Betrag auf das Konto des Anlegers ausgeschüttet, ohne wieder in den ETF reinvestiert zu werden. Nun kommt es auf den ETF an, ob die Auszahlung jährlich oder quartalsweise erfolgt. Die ausschüttenden ETFs sind perfekt für Anleger die sich ein passives Einkommen aufbauen möchten. Die 35% Verrechnungssteuer welche direkt bei der Ausschüttung abgezogen werden, können über die Steuern zurückgefordert werden. Dies ist aber nur bei ETFs mit dem Domizil Schweiz der Fall.

Thesaurierender ETF
Beim thesaurierenden ETF wird der Ertrag automatisch wieder in den ETF investiert. Dabei werden zum Beispiel weiter Aktien gekauft, die den Wert des ETFs erhöhen. Diese Art eignet sich für Anleger, die simple, unkompliziert und passiv ein Vermögen aufbauen wollen. Dabei müssen die Anteile nur einmalig oder in einem Sparplan gekauft werden. Das aktive zukaufen von weiteren ETF-Anteilen entfällt. Steuern müssen erst beim Verkauf bezahlt werden.

Warum die Gesamtkostenquote eine wichtige Kennzahl für ETFs ist, erfährst du in diesem Beitrag. Hier klicken.

Steuerliche Aspekte
In der Schweiz unterliegt das in ETF angelegte Vermögen der Vermögenssteuer. Die Kursgewinne sind für Privatpersonen steuerfrei. Die Erträge bei einem ETF für Zinszahlungen oder Dividenden unterliegen der Einkommenssteuer. Dabei spielt es keine Rolle, ob der ETF ausschüttend oder thesaurierend ist. Der thesaurierende ETF muss die anfallenden Erträge separat ausweisen, was bei in der Schweiz kotierten ETF der Fall ist. Steuertechnisch hat das Domizil eher einen Einfluss, als die Ausschüttungsart.

Fazit
Abschliessend kann gesagt werden, dass es Geschmacksache ist, für welche Ausschüttungsart du dich entscheidest. Ich persönlich hatte mich für ausschüttende ETFs entschieden, da ich mit diesem Geld besser ein „Rebalancing“ durchführen kann, ohne Anteile von dem ETF zu liquidieren.

Auf welche Ausschüttungsart setzt du? Bei Fragen oder Anregungen kannst du gerne einen Kommentar verfassen oder mir über das Kontaktformular eine Nachricht schreiben.

Comments ( 7 )

  1. Sparkojote
    Hallo Fabian, Sehe deine Beobachtung ähnlich, möchte in der Regel ausschütende ETF's oder Aktien. So kann ich selbst entscheiden in was reinvestiert wird. Ausserdem muss ich später nicht um schichten falls ich von den Dividenden Leben kann. Gruss Thomas
  2. Wilhelm
    danke, du hast mir damit wieder ine Stück weiter geholfen. Momentan wird ein ETF Depot immer interessanter... Was meinst du mit Rebalancing?
    • Erfolgsmaschine
      Hi Wilhelm
      Rebalancing solltest du auch bei deinem ETF Depot in grösseren Abständen durchführen, damit deine verschieden ETF's immmer ungefähr im angestrebteb Prozentsatz in deinem Depot liegen.

      Gruss Fabian
  3. Meine Finanzielle Freiheit
    Hallo Fabian,
    Ich stimme Dir vollkommen zu, dass es eigentlich Geschmackssache sein sollte, welche Art man wählt. Je nach Zielsetzung und Phase (Vermögensaufbau vs. Entnahmephase) sind auch unterschiedliche Cashflow-Profile erforderlich. In Österreich besteht allerdings ein deutlicher Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds/ETFs, da thesaurierende Fonds steuerlich begünstigt werden. Dies insofern, als die sog. ausschüttungsgleichen Erträge eines thesaurierenden Fonds nur mit 60% der Kapitalertragssteuer besteuer werden. Erst im Zeitpunkt des Verkaufs des ETFs werden auch die verbleibenden 40% fällig - in der Zwischenzeit kommt es aber zur Steuerstundung und Verzinsung der Steuerersparnis.
    Viele Grüße MFF
  4. Alexis
    Danke für den interessanten Beitrag. Du schreibst, dass bei thesaurierenden ETFs die Steuerfrage erst beim Verkauf aufkommt. Profitiert man dann nicht langfristig vom Zineszins Effekt wenn man z.bsp. erst nach 30 Jahren verkauft und erst dann die ganzen Steuern zahlt? Also stimmt meine These, dass man langfristig mit thesaurienden ETFs mehr hat, weil man während vielen Jahren Steuern spart und mit diesem gesparten Geld im ETF investiert ist? lg
    • Erfolgsmaschine
      Hi Alexis
      In der Schweiz muss der ETF die Erträge, die er reinvestiert (thesauriert) separat ausweisen. Darum spielt es steuerlich keine Rolle, ob du einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF hast, da bei beiden die Erträge unter die Einkommenssteuer fallen.
      Gruss Fabian
  5. ETF: Gesamtkostenquote | Erfolgsmaschine
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