Aktienbewertung durch KGV

Aktienbewertung durch KGV

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gehört zu den beliebtesten Kennzahlen, wenn es um die Bewertung der Aktien geht. Doch wie viel sagt sie wirklich aus? Zuerst einmal was macht diese Kennzahl genau. Wie der Name schon sagt, beschreibt sie lediglich das Verhältnis des Aktienkurses mit dem Gewinn einer einzelnen Aktie.

 

 

 

Durch den KGV möchte man auf einen Blick sehen, ob ein Unternehmen unter- oder überbewertet ist. Jedoch sagt die Zahl alleine noch nicht viel aus. Ein tiefer KGV muss nicht immer positiv sein, wie auch eine Aktie mit hohem KGV eine Kaufempfehlung haben kann. Das Land, Branche und die Zeit ist ein Faktor der unbedingt beachtet werden muss. Vor 20 Jahren waren andere KGV normal. Durch die Inflation und verschiedene Kurse der Währungen und Zinsen verschiebt sich die Wahrnehmung von einem teuren KGV.

Jede Branche hat seinen eigenen KGV Bereich. Zum Beispiel die Automobilindustrie hat einen im Vergleich zu anderen Branchen einen niedrigen KGV. Nur weil VW einen niedrigen KGV hat, muss es nicht unbedingt unterbewertet sein, da die meisten Automobilunternehmen einen tiefen KGV haben. Darum sollte man sich immer den KGV von anderen Unternehmen anschauen, die in der gleichen Branche tätig sind, um den Wert besser zu interpretieren zu können. Einen Apfel/Birnen-Vergleich wie VW mit Amazon macht keine Sinn.

Shiller KGV
Nun zum Schluss noch einen eher exotischen KGV der eher selten bis nie gebraucht wird. Hierbei handelt es sich um den Shiller KGV, der nach seinem Erfinder dem Nobelpreisträger Robert Shiller benannt wurde. Beim üblichen KGV wird der aktuelle Gewinn verwendet. Beim Shiller KGV wird der inflationsbereinigte Durchschnittsgewinn aus den letzten 10 Jahren benutzt. Ein langfristiger Durchschnittswert ist sicher weniger nützlich bei Spekulationen und ist darum für langfriste Investitionen zu gebrauchen. Auch muss man einsehen, dass der Shiller KGV bei Wachstumswerten keinen Sinn macht. Mehr Sinn machte diese Kennzahl bei zyklischen Unternehmen. Mir persönlich reicht das normale KGV für meine Aktienbewertungen.

Sich fast nur auf das KGV zu stützen beim Aktienkauf wäre ein Fehler. Vielmehr sollte es ein Faktor von Vielen sein, der dich zusammen mit anderen Kennzahlen und Überlegungen die richtige Wahl treffen lässt.

Wie gehst du mit dem KGV um? Bei Fragen oder Anregungen kannst du es mich gerne über die Kommentare oder das Kontaktformular wissen lassen.

 

Comment ( 1 )

  1. Passives Einkommen
    Ich finde KGV zwar als einsehe guten Test um ein Unternehmen zu bewerten, aber leider ist der KGV nicht der Maß aller Dinge. Zum Beispiel Amazon (KGV ü250) als Gegenbeispiel Gazprom (KGV 3). Obwohl Amazon einen er gefährlichen KGV hat, ist es eine Aktie die jeder will, die kein halt kennt und eventuell sogar ein erfolgreichster Unternehmen aller Zeit mutiert- obwohl alle verkaufen müssen wegen dem hohen KGV

    Gazprom dagegen ist so günstig wie nie, das beste was einem passieren kann, wenn man den KGV betrachtet. Aber politische/wirtschaftliche/Fantasiebeflügelte Variablem machen den KGV so "wertlos".

    KGV ist für mich nur eine von vielen Kontrollen, wie du es gut am Ende zusammengefasst hast

    Grüße Sanja

Verfasse einen Kommentar

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.